GRENZKOLLEKTIV


Das Grenzkollektiv bildet eine freie Theatergruppe mit Sitz in Hannover, welches 2011 von Bea Martinek (Regie) gegründet wurde. Mehr als zehn Personen aus den Bereichen Schauspiel, Ausstattung, Musik, Video und Technik sind mittlerweile Teil des Kollektivs und arbeiten in unterschiedlichen Konstellationen an den jeweiligen Projekten. Die Arbeiten von GRENZKOLLEKTIV zeichnen sich durch einen hohen Aktualitätsbezug aus - Begriffe wie Identität, Krise, Macht und Ohnmacht werden dabei immer wieder neu betrachtet und hinterfragt.  Am Anfang steht immer eine Frage, eine Nichtverstehen, ein Interesse. Dann geht es auf die Suche nach Menschen, Texten und Orte, die dem Kollektiv Denkanstöße, weitere Fragen und machmal auch Antworten geben können.  Aus diesem Material entwickelt GRENZKOLLEKTIV den Theatertext, der während den Proben überprüft und verändert wird. Im Schreib-und Probenprozess fließen fiktionale und dokumentarische Elemente ineinander.

 GRENZKOLLEKTIV gab sein Debüt mit dem Stück Weltrettungsauftrag in der Eisfabrik in Hannover. Hierfür entwickelte Autorin Sasha Salzmann auf Grundlage von Interviewmaterial einen Theatertext.

Es folgten Performances in Hannover, wie Ich brenn auf voller Flamme (2011) und Die neue Ehrlichkeit (2014), welche sich mit den Themen Wutbürgertum, Fake News und Selbstoptimierung beschäftigten. Danach legte die Gruppe eine Pause ein, bis sie sich 2020 neu formierte und ein Stück zum 300. Geburtstag von Münchausen in Bodenwerder unter dem Titel Make Bodenwerder great again  entwickelte. Die letzte Arbeit mit dem Titel In Zeiten der Amnesie (2022) feierte Premiere im OSCO auf dem Platzprojekt.


DIE AKTEURE

BASTIAN BEYER (Schauspiel)
Bastian Beyer wurde 1986 geboren und wuchs in Bissendorf bei Osnabrück auf. Nach Abitur und Zivildienst studierte er von 2010 bis 2014 Schauspiel an der Otto-Falckenberg-Schule in München.[1]
Währenddessen wirkte er in Produktionen der Münchner Kammerspiele mit und war hier u. a. in Das war auf einer Lichtung da sie zum ersten Mal Geld dafür nahm und Reines Land/Verlust (Regie jeweils: Malte Jelden) zu sehen. 2014 stand er als Graf Appiani in Emilia Galotti in der Regie von Sigrid Herzog am Vorarlberger Landestheater Bregenz auf der Bühne.
Sein erstes festes Theaterengagement trat er von 2014 bis 2015 am Schlosstheater Celle an, wo er unter anderem Simon in Verbrennungen (Regie: Kai Ohrem) und Paul Bäumer in Im Westen nichts Neues (Regie: Michael Klammer) spielte. Anschließend wirkte er in Andreas Dresens Arabella – Inszenierung an der Bayerischen Staatsoper in München mit.
Von 2016 bis 2020 war Bastian Beyer festes Ensemblemitglied am Mainfranken Theater Würzburg.[2]
Er ist außerdem immer wieder in verschiedenen Film- und Fernsehproduktionen zu sehen. So hatte er Episodenrollen u. a. in den Fernsehserien Bettys Diagnose (2020), Hubert ohne Staller (2021) und spielte in dem ARD-Fernsehfilm Wer einmal stirbt, dem glaubt man nicht (2020) den dubiosen Geschäftsmann Ralf Petersen. Im Frühjahr des Jahres 2021 übernahm er die Rolle des deutschböhmischen Skilangläufers Oswald Bartel in dem tschechischen Kinofilm Poslední závod (2022). Einer Verfilmung der realen Ereignisse rund um ein internationales 50-Kilometer-Skirennen im Jahr 1913, bei dem die beiden tschechischen Läufer Bohumil Hanč und Václav Vrbata den Tod fanden.

STEPHANIE DORN (Ausstattung)
Stephanie Dorn absolvierte eine Ausbildung zur Möbeltischlerin und anschließend ein Werkstudium zur Gestalterin im Handwerk. Das anschließende Studium zur Bühnen-und Kostümbildnerin an der Hochschule der Künste in Dresden schloss sie mit Auszeichnung ab. 2006 arbeitete Stephanie Dorn als Assistenin am Teatro Real Madrid und entwickelte ab 2007 erste eigene Ausstattungen u.a. für das Staatsschauspiel und die Semperoper Dresden. Seit 2008 arbeitet Stephanie Dorn als freischaffende Bühnen- und Kostümbildnerin für verschiedene Theater und Produktionen der Freien Szene, u.a. für das Mecklenburgische Staatstheater Schwerin, Stadttheater Gießen, Thalia Theater Halle, Neues Theater Halle, Oper Halle, Staatstheater Cottbus, Theater Strahl Berlin, Theater an der Parkaue Berlin. Mit der Regisseurin Bea Martinek und der Dramaturgin Katharina Nay verbindet sie gemeinsame Arbeiten am Mainfranken Theater Würzburg.

FABIENNE DÜR (Text und Dramaturgie)
Fabienne Dür ist freie Theaterautorin, Regisseurin und Dramaturgin.
Sie studierte Theaterwissenschaft und Deutsche Philologie an der Freien Universität Berlin und Szenisches Schreiben an der Universität der Künste Berlin.
Ihr Debütstück „Gelbes Gold“ wurde 2021 zum Heidelberger Stückemarkt eingeladen, im Dezember 2022 am Staatstheater Kassel uraufgeführt und ist „ein Stück von beeindruckender Klarheit und Prägnanz“ (Frankfurter Rundschau). Es wurde mehrfach nachgespielt, zuletzt in einer Mundart-Übersetzung am Theater Matte in Bern.
Mit „Luft nach oben oder Game over“ schrieb sie 2022 ihr erstes Theaterstück für das Kindertheater. Es entstand als Auftrag für das Stadttheater Gießen, wurde 2023 für den Kinderstückepreis der Mülheimer Theatertage nominiert und gewann dort den Preis der Jugendjury.
Von 2020 bis 2024 war sie leitende Dramaturgin an der Vagantenbühne Berlin. Dort entstanden mehrere kollektive Arbeiten wie die Stückentwicklung „ALL IN ODER SIE LÜGEN“ oder das Theaterstück „Fliegende Eier von Sarajevo“, das sie gemeinsam mit Senita Huskić schrieb und auch inszenierte. Im Februar 2024 folgte ihre zweite Regiearbeit „All Das Schöne“ von Duncan Macmillan.
Ihre Zusammenarbeit mit „Grenzkollektiv“ begann 2021. Sie schrieb den Text zum Abend „In Zeiten der Amnesie“, der im September 2022 am OSCO //Openspace Hannover uraufgeführt wurde.
Aktuell ist sie für den Retzhofer Dramapreis 2025 in der Kategorie junges Publikum nominiert und ist in der Spielzeit 2024/25 Hausautorin am ITZ im Zimmertheater Tübingen.
Sie lebt in Berlin.

SIMON KLUTH (Schauspiel und Musik)
Simon Kluth ist Schauspieler und Musiker. Zusammen mit Susanne Brendel und Rafael Ossami Saidy bildet er das Ensemble SPORT, das Theater- und Musiktheaterproduktionen realisiert. Simon studierte Violine an den Musikhochschulen Detmold und Hannover und am CNSMD Paris sowie Schauspiel an der ADK Baden-Württemberg. 2013 wurde er Stipendiat des Deutschen Musikwettbewerbes und erhielt 2015 für den von ihm ins Leben gerufenen Composer Slam den Niedersächsischen Förderpreis Musikvermittlung.
Als Schauspieler arbeitete er mit Regieschaffenden wie Christiane Pohle, Schorsch Kamerun und Simon Stone und spielte in Film- und Fernsehproduktionen für ZDF, RTL und ARD. Er gastierte u. a. am Deutschen Theater Berlin, an der Nationaloper Helsinki und dem Royal Opera House London. Sein Regiedebüt gab er mit seinem Kurzfilm „Kreisleriana“ (2021), welcher auf verschiedenen internationalen Festivals lief. Er komponierte die Musik zu „Feinstoff. Vier Versuche mit Seide“ und „Alles“ am Staatstheater Cottbus (Regie: Rafael Ossami Saidy). 2022 war er Stipendiat der Kunststiftung Baden-Württemberg und 2022/23 Stipendiat der Claussen-Simon-Stiftung.

JULIUS MARTINEK (Musik)

LUKAS MUNDAS (Schauspiel)
Lukas Mundas wurde 1989 in Heidelberg geboren und wuchs in Karlsruhe auf. Nach dem Zivildienst und zwei Semestern Studium der politischen Ökonomie begann er 2011 sein Schauspielstudium an der Hochschule für Musik und Theater in Leipzig und war im Rahmen dessen von 2013 bis 2015 Ensemblemitglied des Schauspielstudios Dresden. Dort spielte er unter anderem in der Regie von Tilmann Köhler, Susanne Lietzow und Nuran David Calis.
Mit Beginn der Spielzeit 2015/16 trat er sein Erstengagement an den Wuppertaler Bühnen an und wechselte zwei Jahre später ebenfalls für zwei Spielzeiten ans Theater Magdeburg. Seit der Spielzeit 2019/20 lebt Lukas Mundas in Berlin und ist freischaffend tätig. In dieser Zeit gastierte er u.a. am Mainfranken Theater Würzburg, am Theater Heidelberg und beim Autor*Innenfestival am Schauspiel Graz. Neben dem Theater hat er vor ein paar Jahren seine Begeisterung für das Handwerk entdeckt und beschäftigt sich nebenberuflich leidenschaftlich mit dem Werkstoff Holz.
In Wiesbaden wird Lukas Mundas in der Spielzeit 2022/23 in der Rolle des Käptn Hook in »Peter Pan« (Inszenierung: Marita Erxleben) zu sehen sein.

KATHARINA NAY (Dramaturgie)
Katharina Nay studierte Theaterwissenschaft und Kunstgeschichte in München und arbeitete währenddessen bereits als Regieassistentin am Staatstheater Stuttgart u.a. mit René Pollesch zusammen. Anschließend war sie als Regieassistentin am Theater Bonn engagiert.,Während ihres Masterstudiums der Dramaturgie betreute sie Stephanie van Batums Inszenierung Pony Camp. Troilus und Cressida, das zum Körber Studio eingeladen wurde und auf dem Shakespeare Festival in Neuss und dem Fringe Festival in Amsterdam gastierte.Hier initierte sie gemeinsam mit ihrer Kollegin us.a. den Writers Club, eine Plattform für zeitgenössische Dramatik. Anschließend wechselte sie als Junioragentin in die Schauspielagentur Spielkind GmbH und entwickelte währenddessen zusammen mit Bea Martinek das Stück Make Bodenwerder Great Again, das eigens für die Münchhausen-Stadt konzipiert und dort uraufgeführt wurde. Ab der Spielzeit 2021/22 ist sie Schauspieldramaturgin am Mecklenburgischen Staatstheater.

DAGMAR POPPY (Schauspiel)
Dagmar Poppy wurde 1977 in Dortmund geboren und ist in Berlin aufgewachsen. Von 2001 bis 2005 absolvierte sie ihre Schauspielausbildung an der Hochschule für Musik und Theater Hannover. Bereits während ihrer Ausbildung gastierte sie am Schauspiel Hannover und spielte mehrere Saisons beim Kleinen Fest im Großen Garten.
Nach ihrem Diplom folgten Engagements u.a. ans Theater Coburg, Staatstheater Darmstadt, Theater Eisenach und Staatstheater Meiningen. Parallel entwickelten sich Kontakte zur freien Theaterszene und es kam zu Projekten zB an den Landungsbrücken Frankfurt, den sophiensaelen in Berlin und auf dem Kaltstart Festival in Hamburg.
Um weiterhin Herzensprojekte zu verwirklichen, arbeitet sie seit 2017 wieder als freie Schauspielerin. Zuletzt war sie in der Produktion SEASON ONE am Theater unterm Dach in Berlin zu sehen.
Times of Amnesia wird ihre erste Zusammenarbeit mit GRENZKOLLEKTIV sein.

JOJO RÖSLER (Schauspiel)
Jojo Rösler wurde 1996 in Hamburg geboren und studierte von 2016 bis 2020 Schauspiel an der Folkwang Universität der Künste in Bochum. Während des Studiums war sie u. a. am Theater Dortmund in der Inszenierung »Das Internat« (Regie: Ersan Mondtag), sowie am Schauspielhaus Bochum in »was glänzt« (Regie: Philipp Becker) und in »Fanny und Alexander« (Regie: Stephan Kimmig) am Düsseldorfer Schauspielhaus auf der Bühne zu sehen. Mit der Inszenierung »Die Zähmung der Widerspenstigen« (Regie: Achim Lenz) nahm sie am internationalen Shakespeare-Festival in Essen teil und gastierte 2018 am Al-Kasaba Theatre in Ramallah, Palästina. Nach dem Studium führte sie ihr Weg an das Mainfranken Theater in Würzburg.

LISA SPICKSCHEN (Schauspiel)
Lisa Spickschen wurde 1983 in Braunschweig geboren. Sie absolvierte von 2003 bis 2007 ihre Ausbildung an der Hochschule für Musik und Theater Hannover. Danach spielte sie u.a. am Schauspiel Hannover und Volkstheater Rostock.